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Tanzfaktor
Der Tanzfaktor ist ein Projekt von Reso – Tanznetzwerk Schweiz und fördert die Tourneetätigkeit von Schweizer Nachwuchscompagnien. Tanzschaffende am Anfang ihrer choreografischen Laufbahn erhalten die Möglichkeit, ihre Produktionen einem breiten Publikum zu präsentieren und sich mit Veranstalterinnen und Veranstaltern überregional zu vernetzen. Für die Ausgabe 2022 wurden aus 70 Eingaben vier Compagnien ausgewählt, um 2022 als gemeinsamer Kurzstückeabend auf Tournee zu gehen. Die Nachwuchschoreograf*innen zeigen ihr Stück an zwölf Vorstellungen an neun Schweizer Veranstaltungsorten.
Die vier Kurzstücke der neuen Tanzfaktor-Ausgabe 2022 sind ausgesprochen physisch und zeugen von hohem technischen Niveau. Die Bühne bleibt unverstellt, leer. Körper, Musik, Geräusche und zu dekonstruierende Konzepte sind die einzigen Requisiten. Lisa Laurent & Mattéo Trutat, Alba Castillo (Company Snorkel Rabbit), Lucas del Rio und Luca Signoretti feiern Tanz in seiner Vielheit und ganz nebenbei fallen genderspezifische Bewegungen komplett aus dem Repertoire.
Luca Signoretti Dance Company
Back Home
Luzern
Ohne Requisiten, inmitten von konkreten Tönen, natürlichen und elektronisch erzeugten Klängen befinden sich zwei Tänzer. Mit mimisch-theatralem Ausdruck erkunden sie das Potential dieser Geräuschlandschaft mit passenden Bewegungen. Codes des Alltages, Sprachen des Tanzes werden sichtbar und vor dieser Soundkulisse entsteht eine surreale, imaginäre Welt.
Company Snorkel Rabbit, Choreografie von Alba Castillo
Remember me, like this
Basel
Mit geschlossenen Augen, die Stirn in Falten gelegt als wären sie in Gedanken versunken tanzen drei Menschen wie in einem blinden Schnelldurchlauf auf der Bühne. Sie werden geführt von Anderen, finden und entdecken Erinnerung in den körpereigenen Bewegungen.
Remember me, like this nutzt Übungen aus der Improvisation, um physische, intuitive und intellektuelle Reaktionen hervorzurufen und damit vergangene Erfahrungen zu analysieren. Wie beeinflussen solche vergangene Ereignisse die kollektive Verbindung? Die Komposition erforscht Themen wie Angst, Mut, Sterblichkeit und Akzeptanz.
Lucas del Rio
Search
Basel
Ein Kribbeln, sich strecken, ein plötzliches Aufploppen, dynamisch und synchron, dann innehalten, sich verdrehen, nach den Sternen springen, explodieren, implodieren – und wieder von vorne anfangen. Gemeinsam, allein und in unterschiedlichen Formationen gehen vier Tänzerinnen und Tänzer dem Phänomen unbeantworteter Fragen nach. In Search widmen sie sich den Fragen, die sich einem immer wieder stellen, die aber über Jahre unbeantwortet bleiben. Das Stück ist eine visuelle und körperliche Reise in Form einer unendlichen Suche.
Lisa Laurent & Mattéo Trutat
Pas de Deux
Genève
Diese Arbeit entstand aus der gemeinsamen Liebe zum klassischen Ballett: Märchen, Darsteller*innen, deren Virtuosität kaum erreichbar scheint, ikonische Partituren… Was aber bleibt von einem Ballett übrig, wenn es von seinen künstlerischen Mitteln befreit wird? Mit einer Struktur, die den traditionellen Ballettcodes folgt, und Bewegungen, die aus ikonischen Bildern der Popkultur stammen, versucht Pas de deux, das klassische Ballett aus einer zeitgenössischen Perspektive neu zu denken.
Im Anschluss an die Vorstellung findet in der Shedhalle ein informelles Nachgespräch statt. Es sind alle willkommen, sich während 30 Minuten mit den Choreograf*innen und Tänzer*innen auszutauschen.
Information
Luca Signoretti Dance Company
Luca Signoretti, Ausbildung an der Hangart Tanzschule in Pesaro, ab 2006 tanzte er im Ballet Junior de Genève. Bevor er sich 2014 auf das Choreografieren konzentrierte, war er Solist am Tanz Luzerner Theater. Signoretti erhielt u.a. den «Pretty Creatives»-Preis beim NW Dance Project Wettbewerb in Oregon. An der 11. Ausgabe des renommierten Choreografie-Wettbewerbs in Kopenhagen erreichte er den zweiten Platz und erhielt den Produktionspreis. Seine Stücke werden international gezeigt. Sein erster Tanz-Kurzfilm wurde für die Students Academy Awards 2020 in Hollywood nominiert. 2019 absolvierte er den Master in Choreografie an der Zürcher Hochschule der Künste und leitet dort die neue Plattform «Choreographers in Residence».
Company Snorkel Rabbit
Die in Valencia geborene Spanierin Alba Castillo tanzt professionell seit mittlerweile 17 Jahren. 2007 schloss sie sich der Compañia Nacional de Danza und wechselte danach als Solistin ans Ballett Theater Basel. 2012 choreografierte sie erste Werke und gründete 2020 mit Bryan Arias die Company Snorkel Rabbit. Für die kommenden Saisons sind Zusammenarbeiten mit dem Philadelphia Ballet (USA), dem Ballett Bremerhaven (DE), dem Theater St. Gallen (CH) und dem Austinmer Dance Theatre (AU) geplant.
Lucas del Rio
Lucas del Rio Estévez (1988 in Basel) fand mit Breaking (Breakdance) Zugang zum Tanz und ist seit 2014 Teil der MIR Compagnie von Béatrice Goetz. Auf das Studium der Kulturanthropologie und Medienwissenschaft war er freischaffender Tänzer, Choreograf und Assistent an verschiedenen Bildungsprojekten und Tanzproduktionen. Seit 2019 konzentriert sich Lucas auf die choreografische Arbeit und absolvierte den Masterstudiengang in Choreografie an der Zürcher Hochschule der Künste.
Lisa Laurent & Mattéo Trutat
Lisa Laurent, 1996, ist eine französische Tänzerin und Performerin. 2019 schliesst sie ihre Ausbildung am Ballet Junior de Genève ab, hierbei tanzt sie viele Repertoirestücke, entwickelt aber auch ihre persönliche Arbeit. Ihr erstes Projekt Pas de deux, das in Zusammenarbeit mit Mattéo Trutat entstanden ist, wird 2020 im Rahmen der Quarts d’Heure im Théâtre Sévelin 36 präsentiert. Parallel zu ihrer Arbeit als Choreografin tritt sie für Cindy Van Acker und Maria La Ribot auf.
Der aus Bordeaux stammende Mattéo Trutat begann schon als Kind mit dem Jazztanz. Nach Abschluss seines Studiums am Konservatorium trat er 2017 dem Ballet Junior de Genève bei. Er tanzte u. a. in Stücken von Ambra Senatore, Théo Clinkard, Alexander Ekman und Olivier Dubois. 2021 wird er Mitglied der Abteilung für berufliche Integration des Ballet Preljocaj in Aix-en-Provence.
Credits
Ein Projekt von Reso – Tanznetzwerk Schweiz. Unterstützt durch Pro Helvetia, Ernst Göhner Stiftung, Migros-Kulturprozent, Regionalkonferenz Kultur RKK und Stiftung Corymbo.