Awareness
To be aware –
sich bewusst sein, informiert sein, für gewisse Problematiken sensibilisiert sein
Awareness bezeichnet das Bewusstsein und die Aufmerksamkeit für Situationen, in denen die Grenzen anderer überschritten werden oder wurden. Alle Formen von Diskriminierung und (sexualisierter) Gewalt können dabei eine Rolle spielen.
Awareness-Arbeit zielt darauf ab, dass sich alle Menschen unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Hautfarbe, Herkunft, Aussehen und körperlichen Fähigkeiten möglichst wohl, frei und sicher fühlen können.
Werte, die wir am Südpol vertreten möchten:
Der Südpol ist für alle da. Er soll ein Ort für alle sein. Wir alle, die sich im Südpol aufhalten (Mitarbeitende, Veranstaltende, Auftretende und Besuchende) sind dafür verantwortlich diesen Ort offen zu gestalten.
Wir möchten hier eine gute Zeit in einem möglichst sicheren Raum teilen.
Das heisst:
- Menschen werden nicht aufgrund ihres Aussehens, ihrer Geschlechtsidentität und/ oder sexuellen Orientierung, ihren Behinderungen, ihrer Religionszugehörigkeit, ihrer Bildung, ihres Aufenthaltsstatus, ihrer finanziellen Situation oder ihres Alters, eingeschätzt, angesprochen oder diskriminiert.
- Hilf mit, dass der Südpol zu einem «Safer Space» wird: also einem Raum, in welchem wir alle Verantwortung für uns selbst und unsere Mitmenschen übernehmen, sodass sich möglichst alle wohl fühlen.
- Vermeide Annahmen, Vorurteile und Diskriminierung.
Wenn du dich unwohl fühlst, dir Unterstützung wünschst, selbst eine Grenzüberschreitung erlebst oder beobachtest kannst du dich bei Veranstaltungen jederzeit ans Team des Abends wenden. Es wird dir weiterhelfen.
Ausserdem kannst du auf unserer Webseite bei jeder Veranstaltung im jeweiligen Infoblock nachschauen, wie an diesem Abend Awareness-Arbeit organisiert wird.
Möchtest du im Nachhinein einen Vorfall melden? Hast du Hinweise, Ergänzungen oder solidarische Kritik? Kontaktier uns:
Grundsätze unserer Awareness-Arbeit
Unsere Awareness-Arbeit orientiert sich an drei Grundsätzen.
1 Konsens-Prinzip
Konsens bzw. Zustimmung bedeutet, dass eine einwilligungsfähige Person einer Handlung ausdrücklich und freiwillig zustimmt. Es gilt der Leitsatz: «Nur Ja, heisst Ja».
Handlungen oder Gespräche finden nur in gegenseitigem Einverständnis statt.
Daran orientiert sich auch unsere Awareness-Arbeit: Wir handeln und intervenieren nur in Absprache und mit der Zustimmung von betroffenen Personen.
2 Definitionsmacht
Definitionsmacht bedeutet, dass die betroffene Person die Macht hat, selbst zu definieren, ob eine Grenzüberschreitung, Diskriminierung oder ein Übergriff passiert ist.
Für unsere Awareness-Arbeit bedeutet das, dass wir die Perspektive von Betroffenen auf ihre Erfahrungen nicht in Frage stellen.
3 Parteilichkeit
Parteilichkeit baut auf der Definitions-Macht auf. Das bedeutet, dass Wahrnehmungen von betroffenen Personen unhinterfragt akzeptiert werden.
Im Kontext von Awareness-Arbeit ergreifen wir klar Partei für betroffene Personen.
Editorial
Das Awareness-Konzept vom Südpol wurde im letzten Jahr von der Haus-internen Arbeitsgruppe «Awareness» erarbeitet. Ausserdem haben alle Mitarbeitenden an einer Basisschulung bei taktvoll teilgenommen und kennen die Grundsätze von Awareness-Arbeit. In Absprache mit betroffenen Personen, können unsere Mitarbeitenden diese in einem abgesteckten Rahmen begleiten und bei Vorfällen intervenieren. Dazu stehen ihnen verschiedene Leitfäden und Materialien zur Verfügung.
Wir, die Verfasserinnen, haben uns das alles nicht alleine ausgedacht. Das Awareness-Konzept des Südpol basiert auf der Vorarbeit von ganz vielen anderen und der Beratung durch taktvoll. Merci an euch alle <3